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Die Spekulationsmanie von 1929 ist noch zu übertreffen. Kein Problem für die heutige Manie an der Wallstreet, wenn man das in Dollar gemessene Handelsvolumen in Prozent der amerikanischen Wirtschaftsleistung ausdrückt. Betrug auf dem Gipfel der Spekulationsblase 1929 das Volumen der in New York gehandelten Aktien "nur" ca. 130% aller in den USA hergestellten Waren und Dienstleistungen, so kommen wir in diesem Jahr an die 400%.
Wird das Handelsvolumen zur Marktkapitalisierung (dem Börsenwert aller Aktien) in Beziehung gesetzt, sieht es nicht ganz so extrem aus, doch auch hier erreichen wir den Wert von1929. Hier muß jedoch auch berücksichtigt werden, daß die Aktienbewertung heute die von 1929 deutlich in den Schatten stellt, der Markt somit eine weitaus extremere Kapitalisierung aufweist.

 

Die Rendite von Aktien gemessen an der ausgeschütteten Dividende war noch nie so niedrig wie heute. In der unteren Graphik gibt die linke Skala an, das wievielfache der gegenwärtigen Dividendenrendite ein Aktienmarkt kostet.So ergibt sich die Dividendenrendite aus dem reziproken Wert der linken Skala multipliziert mit 100 (bzw. 100:Wert linker Skala). In der Höhe der Parallele zur x-Achse bei 35 war historisch eine Überbewertung erreicht bei der der Markt jeweils drehte. Dies entsprach einer Dividendenrendite von etwa 2,8%, die historisch nie unterschritten wurde. Mitte der 90er Jahre wurde diese Schallmauer erstmal durchbrochen. Die Graphik unten spricht für sich und bedarf wohl keiner weiteren Kommentierung. Es bleibt nur die Frage: Normal oder Manie?
Kaum eine Graphik wie die untere zeigt besser, in welches Terrain extremer Bewertungen die Aktien in den 90er Jahren vorgestoßen sind. Hier werden die Bewertungen anhand der Dividendenrendite und des Buchwertes in Beziehung gesetzt. Für jedes Jahr der letzten 70 Jahre wird so ein Punkt aufgetragen. Je höher und weiter rechts der Punkt sich befindet, desto extremer die Bewertung. Die Punktehäufung unten links gibt den Bewertungsbereich wieder, in dem der Aktienmarkt sich die meisten Jahre befand. Selbst 1929 liegt noch in diesem Bereich, wenn auch am oberen Rand. Schon in der ersten Hälfte der 90er Jahre verließen die Aktien den Bereich der Punktehäufung, um in ein neues Bewertungsterrain vorzustoßen. Was jedoch Ende des letzten Jahrzehnts geschah, bedarf kaum noch einer Kommentierung. Nur soviel: Was wird es wohl für die Kurse bedeuten, wenn die Bewertungen sich wieder dem historisch normalen Bereich der Punktehäufung annähern?
Zu den Auswirkungen einer Spekulationsblase zählt auch immer der Preis, der für einen Sitz an der New York Stock Exchange (NYSE) zu entrichten ist.Je mehr und schneller Geld an der Börse verdient werden kann, desto begehrter und damit teurer wird ein Sitz an der Börse. Die Graphik zeigt, wie die Preise auf dem Höhepunkt von Spekulationsblasen (und vor den großen Baissen) jeweils emporgeschnellt sind.

Auch in den 60er Jahren, GoGo-Fund Era genannt, hatten wir es mit einer Spekulationsblase zu tun, die jedoch eher harmlos anmutet, verglichen mit heute. Doch diese Era endete ebenfalls in einer langen und tiefen Baisse. Hohe Kurs-Gewinn Verhältnisse (obere Graphik), hohe Maklerkredite zum Erwerb von Aktien (mittlere Graphik, Kreditmenge gemessen in % des Sozialprodukts) und eine starke Zunahme der Anzahl von Investmentfonds (untere Graphik) gehörten zum Kennzeichen jener Epoche. Die Graphiken zeigen auch, wie dann die Normalisierung nach der Zeit hoher Spekulation aussah. Offen bleibt, wie sich die Rückkehr zur Normalität nach der weitaus extremeren Spekulationsmanie heute darstellen wird.